Ventilmanagement Doppelgerät (Valvedrill)

26.05.2018

Hier die nächste Folge aus der von euch gewünschten Doppelgerätereihe...

Vorab möchten wir euch folgendes zum Drill sagen. Es ist KEIN Notfall Drill, oder gar ein Drill, der in der Praxis wirklich genau so Anwendung finden würde. Viel mehr ist es eine Abfolge verschiedener Tätigkeiten an den Ventilen, die die Fertigkeiten an den selbigen schulen sollen, sowie auch der Verifikation dienen, um zu sehen in wie weit ich selbst in der Lage bin, meine eigenen Ventile zu managen. Hier möchten wir nicht auf das Nofallmanagement eingehen. Dies ist als Beispiel das Thema in Theorie und Praxis bei unserem ANDI Technical SafeAir Diver. Hier soll es um den einfachen Ventildrill bei Doppelflaschen gehen.

Warum überhaupt Ventilmanagement?! Nun, es gibt einige Gründe dafür. Verlasse dich nicht nur auf deinen Buddy, sondern schaffe Redundanz. Hast du deinen Buddy verloren musst du selbst klarkommen. Natürlich wird dann die Aufstiegsprozedur eingeleitet, aber je nach dem in welcher Tiefe, mit welcher Tauchzeit du dich befindest, kann der Aufstieg dauern. Kommt eine Deko dazu, sind längere Zeiten normal. Passiert hier ein unvorhergesehenes Ereignis, welches mit der Eigenbedienung deiner Ventile erledigt wäre, du aber nicht in der Lage dazu bist, kann es sehr schnell in einen Tauchunfall münden. Für brevetierte Solotaucher (Solisten)und angehende technische Taucher (Tekkis) ein Muss. Aber jeder Taucher, der in der Lage ist, seine Ventile selber zu öffnen oder zu schließen, taucht mit einem sichereren Gefühl ab. Auch in der Monoversion mit Doppelventilen möglich und auch zu empfehlen. Allerdings kann es sein, je nach Konfiguration, Marke der Atemregler oder der Flaschenventile der Drill evt. nur eingeschränkt oder gar nicht möglich ist. Dies wäre dann vorher im "Trockenen" zu testen, oder ihr schaut mit eurer Ausrüstung vorbei und wir beraten euch bei uns im Shop dazu  gerne. Eine weitere Möglichkeit entsteht beim Sidemount tauchen oder wenn ich die Flaschenventile um 180 Grad nach unten drehe. Auf Siedemount möchten wir hier vorerst nicht eingehen. Die Methode der umgekehrten Ventile beinhaltet einige baulichere Veränderungen an der Ausrüstung, den Schlauchlängen und dem Schutz der eigentlichen Ventile. Es ist im Sport- und Tectauchen wenig verbreitet. Es findet oft Anwendung im Bereich des Einsatztauchens. Wer denkt, er komme eh nicht an seine Ventile, den können wir beruhigen. Wir dürfen stolz sagen, es bisher mit jedem geschafft zu haben!

Wichtig! Dies ist keine Anleitung zum eigenen Ausbilden. Dies soll euch einen Überblick des Begriffs und den Ablauf der Übung geben. Es kann lebensgefährlich sein, dies ohne fundierte Grundausbildung/weiterführende Ausbildung oder ohne Aufsicht durch eine zur Ausbildung berechtigte Person durchzuführen!

Das erste uns wichtigste ist, das euer Trim und die Tarierung stimmt. Ohne das werdet ihr mehr damit beschäftigt sein, euch richtig auszutarieren, bzw. euch auszutrimmen. Die Übung sollte zwischen 3-5m, also in einer relativ sicheren Tiefe ausgeführt werden. Die Übung kann auch an der Wasseroberfläche ausgeführt werden, falls man sich Anfangs noch unsicher ist. Für den Anfang empfiehlt sich an Land, trocken vorzuüben, so dass die Abläufe mit dem Ausbilder besprochen werden können. Auch kann man so die ersten Scheiterungsgründe ausmerzen und auch den korrekten Sitz der Ausrüstung überprüfen, der natürlich keine unwesentliche Rolle spielt.

Die Übung, der Drill oder auch das Management starten mit dem austarieren, danach stellt man sicher, dass der Buddy den ausführenden beobachtet und notfalls eingreifen kann kann. Daher schaut man sich direkt auf kurzer Entfernung an, gleiche Tiefe, gleicher Trim. Nun wird der Backup Regler auf Funktion geprüft, dann beginnt man mit dem Zudrehen des rechten Ventils (Hauptatemregler). Sobald geschlossen wird der Regler "leer" geatmet und es wird auf den Backup gewechselt. Hauptregler wegklippen und rechtes Ventil wieder vollständig öffnen. Hauptatemregler wieder abklippen, auf Funktion testen und von Backup- auf Hautregler wechseln. Nun wird das Absperrventil der Brücke geschlossen, Arme wieder nach vorn in Ausgangslage, so dann wieder vollständig das Absperrventil öffnen. Nun noch das linke Ventil schließen (Backup Atemregler). Jetzt über die Luftdusche Druck kurz abströmen lassen. Danach wieder das linke Ventil vollständig öffen und den Backup Atemregler auf Funktion prüfen. Jetzt noch einmal Rechts, Mitte, Links auf vollständige Öffnung überprüfen, dann ist man wieder einsatzbereit.

Das war es im Großen und Ganzen schon! Wer jetzt Blut geleckt hat sollte uns einfach und unverbindlich kontaktieren. Wir freuen uns auf euch...denn wir lieben, was wir tun!